Vascular Care 2020

Warum sind Tumore thrombose-fördernd?

S. Kreher, Hämatologisch-onkologische Schwerpunktpraxis, Bad Liebenwerda

Tiefe Beinvenenthrombosen und Lungenarterienembolien - zusammengefasst bezeichnet als venöse Thromboembolien (VTE) - treten häufig in Zusammenhang mit einer aktiven Tumorerkrankung auf und tragen wesentlich zur Morbidität und Mortalität von Tumorpatienten bei. Das gemittelte Risiko liegt für Patienten mit aktiver Tumorerkrankung bei ca. 4% und entspricht etwa dem vier- bis siebenfachen relativen Risiko im Vergleich zur Normalbevölkerung [1-3]. Tumorpatienten mit malignomassoziierter VTE haben eine schlechtere Prognose als Tumorpatienten ohne stattgehabte VTE mit nahezu verdoppeltem Mortalitätsrisiko [4]. Venöse Thromboembolien stellen bei Tumorpatienten unter ambulanter Chemotherapie die zweithäufigste Todesursache dar [5]. 
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Heparin-induzierte Thrombozytopenie 

Priv.-Doz. Dr. Christoph Sucker, Berlin

Infolge einer Heparinapplikation kann es zu einer Thrombozytopenie kommen. Hierbei sind die asymptomatische Heparin assoziierte Thrombozytopenie (HAT) und die Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) voneinander zu unterscheiden, welche mit thrombotischen Ereignissen einhergeht und eine potenzielle letale Komplikation der Heparinbehandlung darstellt.
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Kontrazeption und venöse Thromboembolie

H. Rott, Gerinnungszentrum Rhein-Ruhr, Duisburg

Etwa 20 Millionen Frauen in Deutschland befinden sich aktuell im reproduktiven Alter. Ein Drittel von ihnen wendet kombinierte hormonelle Kontrazeptiva an (KHK), welche meist aus Ethinylestradiol (EE) und einem synthetischen Gestagen bestehen. Das Grundrisiko für venöse Thromboembolien (VTE) für Frauen im reproduktiven Alter ist gering, steigt aber deutlich unter Anwendung von KHK oder auch in der Schwangerschaft/Wochenbett. Dies gilt auch für nicht orale KHK. Hierdurch haben junge Frauen bis zum Alter von 35 Jahren ein merklich höheres VTE-Risiko als Männer, danach gleicht sich das VTE-Risiko zwischen den Geschlechtern an. 

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Tumor und Thrombose treffen Studien die Versorgungs-wirklichkeit?

A. Matzdorff, Asklepios Klinikum Uckermark, Klinik für Innere Medizin II, Schwedt

Bei Patienten aus dem operativen Bereich ist schon lange bekannt, dass sie ein hohes venöses Thromboembolierisiko tragen. Thromboseprophylaxe ist in der Chirurgie deshalb seit vielen Jahren ein etablierter Bestandteil der klinischen Routine. Weniger bekannt ist jedoch, dass sich die Mehrzahl venöser Thromboembolien (VTEn) im Krankenhaus nicht bei chirurgischen Patienten ereignet, sondern in nicht-operativen Fächern [1, 2, 3]. Das gilt leider auch für 70 bis 80% der tödlichen Lungenembolien [4, 5, 6]. 

Große randomisierte Studien haben Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre gezeigt, dass die Inzidenz von VTEn bei internistischen Patienten zwischen 5 und 15% liegt und dass sich mit einer adäquaten Prophylaxe diese hohe Zahl auf die Hälfte bis ein Drittel senken lässt [7, 8, 9]. Umso erstaunlicher war deshalb in der Folge die Beobachtung, dass viele Patienten trotzdem immer noch keine adäquate Thromboseprophylaxe erhielten [10-20].

Es stellt sich die Frage, warum Studienergebnisse im klinischen Alltag nur teilweise umgesetzt werden und ob Studien berhaupt die Versorgungswirklichkeit unserer Patienten treffen? Dies soll am Beispiel aktueller Studien zur Prophylaxe und Therapie tumorassoziierter Thrombosen dargestellt werden.
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Herausforderung: Antikoagulation bei älteren Patienten mit Polypharmazie

M. Wehling, Institut für klinische Pharmakologie, medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg

ältere Patienten leiden häufig unter Multimorbidität, die zur Multimedikation führt. 80-Jährige weisen durchschnittlich etwas über drei relevante Diagnosen auf und erhalten bei uns im Schnitt acht Arzneimittel. Dies begünstigt vor allem vor dem Hintergrund eingeschränkter Organfunktionen und einer häufig zunehmenden Ge-brechlichkeit schwere Nebenwirkungen, sogar eine Übersterblichkeit. Hauptursache hierfür sind medikamentös ausgelöste Stürze, Verwirrtheitszustände, aber auch zunehmende Niereninsuffizienz und andere Organleistungsschwächen.
Eine der im Alter stark zunehmenden Erkrankungen ist das Vorhofflimmern: Große Bedeutung kommt dabei der antithrombotischen Therapie zu, die auch bei Hochbetagten eine große Effektstärke in der Senkung thrombembolischer Komplikationen, vor allem von Schlaganfällen, aufweist. Hier hat sich in den letzten Jahren erfreulicherweise mit den sogenannten Nicht-Vitamin-K-Oral-Antikoagulanzien (NOAK) insofern ein Fortschritt eingestellt, als diese Substanzen im Gegensatz zu den tradi-tionellen Vitamin-K-Antagonisten zumindest das häufig problematische Interaktionsrisiko erheblich reduzieren.
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